20.11.2022 | Termin: 16. November 2022 |19.30 Uhr
Ort: Werkraum der Berliner Compagnie, Muskauer Straße 20 A, Fabrikgebäude, Berlin-Kreuzberg
Eine Lecture Performance der Berliner Compagnie
Es ist wieder so weit. Die Berliner Compagnie wird in einer Vorstellung für die NaturFreunde ihr neues Stück vorstellen. Mit „Aber nicht küssen ist auch kontraproduktiv - Szenen aus dem Leben der Rosa Luxemburg - Freiheit“ hat die Berliner Compagnie sich künstlerisch den Texten und den Leben von Rosa Luxemburg gewidmet.
Kartenvorverkauf:
Die Eintrittskarte kostet 10 Euro (statt 14 im Normalverkauf). Für Studierende, Arbeitslose, Schüler*innen und Geringverdienende 5 Euro. Karten gibt es an der Abendkasse.
Bitte vorbestellen: NaturFreunde Berlin, info@naturfreunde-berlin.de, Tel.: 030-810 560 250
Berliner Compagnie:
Die Berliner Compagnie ist 1981 als freie Theatergruppe von Gerhard (heute: Helma) Fries sowie anderen Schauspielerinnen und Schauspielern aus verschiedenen Stadt-, Staats- und freien Theatern gegründet worden. Ausgehend von der Erkenntnis, dass Frieden unabdingbar mit Gerechtigkeit zusammenhängt, hat sich die Gruppe eine Satzung gegeben, in der sie sich verpflichtet, mit ihrem Theater "dem Erhalt des Friedens, der Völkerverständigung sowie sozialer Gerechtigkeit, insbesondere im Hinblick auf die Dritte Welt" (§ 2 der Satzung des gemeinnützigen Vereins BC) zu dienen.
Mittlerweile (im Jahr 2022) sind 33 Theaterproduktionen zur Entwicklungs-, Friedens- Menschen- und Tierrechtsproblematik entstanden und auf Einladung von Nichtregierungsorganisationen - von Kirchengemeinden, Gewerkschaften, Theatern, Schulen und Bürgerinitiativen in der Bundesrepublik Deutschland, in Österreich, Italien, Belgien, Luxemburg, Tschechien, Polen, in der Schweiz und den Niederlanden - auf annähernd 2500 Gastspielen gezeigt worden. 2021 hat die BC ihre Tourneetätigkeit beendet und spielt künftig nur noch in Berlin.
Seit 1991 wurden fast alle Stücke von der Regisseurin Elke Schuster inszeniert. Sie ist auch, zusammen mit der Autorin Helma Fries, künstlerische Leiterin des Theaters.
Eine Lecture Performance der Berliner Compagnie
Freiheit (1914 – 1918) Ihr Entsetzen über den Weltkrieg und die Krise der Sozialdemokratie, die Zeit in den Gefängnissen, Rosas Liebe zu Menschen, Pflanzen und Tieren, ihre Auseinandersetzung mit Lenin und der Oktoberrevolution - ab 5. August 1914 bis zur Entlassung aus dem Gefängnis am 8. November 1918
Ana Hauck (Schauspiel)
H.G. Fries (Schauspiel)
Camilla Cecile Körner, Elke Schuster (Regie)
Helma Fries (Recherche und Zusammenstellung der Texte)
Elke Schuster (Ausstattung)
Sybille Sellwig (Büroleitung)
Rosa Luxemburg ist eine Ikone der Linken, aber ihre politischen Einsichten und Positionen werden selten wahrgenommen und noch seltener beherzigt. Dabei hat sie Anfang des vorigen Jahrhunderts Gedanken geäußert und Haltungen bezogen, die weit über ihre Zeit hinaus Gültigkeit behalten. Gerade in unseren Tagen könnte ein erneuter Blick auf diese große Frau nützlich sein.
Es gilt, eine weithin unbekannte Rosa Luxemburg zu entdecken.
Inhalt:
In der Produktion der Berliner Compagnie wechseln sich Spielszenen aus dem privaten und politischen Leben Rosa Luxemburgs ab mit Berichten über sie, mit Passagen aus ihren Briefen, aus ihren Reden, Zeitungsartikeln und wissenschaftlichen Werken.
Die Inszenierung setzt auf die Kraft der Sprache Luxemburgs, führt mit leichter Hand vom Bericht zur Spielszene, setzt zeitliche Strukturen räumlich um und bleibt nah an den ZuschauerInnen. Nicht zuletzt verkörpert die vom georgischen Staatstheater Tiflis kommende Schauspielerin Ana Hauck Rosa Luxemburg so eindringlich, dass "auf einer kargen Bühne in einem kleinen Kreuzberger Hinterhof" (Sonia Mikich) den Zuschauern Leben und Denken einer der größten Frauen in der deutschen Geschichte erstaunlich nahe kommen.
Nach zwei Weltkriegen (und einem heraufziehenden dritten), nach der materiellen und geistigen Verelendung des größten Teils der Menschheit, der Zerstörung der Biosphäre und der drohenden Auslöschung allen Lebens auf der Erde – es ist so gekommen, wie Rosa Luxemburg am Beginn des 20. Jahrhunderts vorausgesagt hat. Sie hat diese Katastrophen erwartet für den Fall, dass die Profitlogik des Kapitals, dass Aufrüstung und Imperialismus weiterhin die Welt beherrschen. Der Sozialismus, für den sie lebte und starb, umfasste nicht nur die Befreiung von Ausbeutung, sondern Frieden, wahrhaft demokratische Verhältnisse und „weitherzigste Menschlichkeit“. Rosa Luxemburgs Vorstellungen sind heute so aktuell wie vor dem ersten Weltkrieg.
Berliner Compagnie:
Die Berliner Compagnie ist die älteste freie Theatergruppe Berlins. Seit 1981 tourt sie als alternatives Tourneetheater durch die Bundesrepublik und das europäische Ausland. Sie hat bisher 33 Produktionen erarbeitet und mit ihnen u.a. am Stuttgarter, Düsseldorfer und Frankfurter Schauspielhaus sowie am Thalia-Theater Hamburg gastiert. Nach fast 2500 Gastspielen spielt sie ab 2022 nur noch in Berlin, in ihrem Kreuzberger Werkraum in der Muskauerstr. 20A.
Ana Hauck, die Darstellerin der Rosa Luxemburg, stammt aus Georgien. Dort spielte sie zehn Jahre lang im Ensemble des Staatstheaters Tiflis. 2014 wurde sie als beste Schauspielerin Georgiens ausgezeichnet. In der Berliner Compagnie hat sie bisher in fünf Produktionen mitgewirkt.
Helma Fries hat nach Engagements u.a. in der Theatermanufaktur am Halleschen Ufer und am Staatstheater Kassel die Berliner Compagnie gegründet. Sie ist Schauspielerin und Autorin.
Elke Schuster debutierte als Regieassistentin von Rolf Parchwitz in München, war u.a. Schauspielerin in der Theatermanufaktur und Regieassistentin von Friedo Solter vom Deutschen Theater. Sie arbeitet seit 1985 in der Berliner Compagnie – als Regisseurin, Schauspielerin, Dramaturgin und Ausstatterin. Sie hat seit 1991 fast alle Stücke des Theaters inszeniert und ist künstlerische Leiterin des Theaters.
Camilla Cecile Körner, Schauspielstudium an der Alanus-Hochschule, Regieassistentin von Armin Petras am Düsseldorfer u. Dresdener Schauspielhaus, Regisseurin, Studium Theaterpädagogik an der HdK Berlin.