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08.10.2024 | In den letzten Jahrzehnten hat sich Berlin aufgrund der flächendeckenden Bauprojekte zur ‚Hauptstadt des Spatzensterbens‘ entwickelt. Spatzen sind als Kulturfolger und gebäudebewohnende Art zum Überleben auf den Lebensraum Stadt und die Nähe zum Menschen angewiesen. Spatzen– und Mauersegler brüten in Kolonien in Höhlen an/in unsanierten Dächern und Fassaden, die über Generationen ortstreu zur Jungenaufzucht genutzt werden.
So sind die Brutplätze zwar gesetzlich ganzjährig geschützt, doch die Verpflichtung, vor Baubeginn vorhandene Brutplätze der Naturschutzbehörde im Bezirk zu melden, obliegt in Berlin allein der Bauherrschaft, wird bei Genehmigungsverfahren nicht kontrolliert und führt in der Praxis regelmäßig zu Rechtsverstößen in hoher Dunkelziffer sowie Tierleid.
Die NaturFreunde fordern, dass sich die Bauherren nicht mehr selbstständig ihre Gutachter*innen aussuchen können, sondern durch die Bezirke zugewiesen bekommen. Durch Checklisten zum Artenschutz als Bestandteil der Bauvorlagen wie es Hessen erfolgreich praktiziert, kann für Bauherren Rechtssicherheit hergestellt, Prozesse beschleunigt und spätere Konflikte vermieden werden. Eine berlinweite und geförderte Bürger*innen-Meldedatenbank wie in Bayern würde gewährleisten, dass Informationen zu Brutplätzen den Behörden zeitig zur Verfügung zu gestellt werden.
aus: WanderfreundIn 03-2024